EU CO2-Verordnungen für 2020 – was Sie beim Kauf von leichten Nutzfahrzeugen (LCV) wissen sollten

Europa verfolgt eine Mission mit einem Ziel: die durch Straßentransport entstehenden Emissionen bis 2050 vollständig beseitigen. Alle EU-Mitgliedsstaaten haben bereits zugestimmt, ihre gesamten Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu den Werten des Jahres 1990 um 40 % zu senken.

Warum Handlungsbedarf besteht, ist offensichtlich – Die CO2-Emissionen durch Straßentransport sind seit 1990 in ganz Europa um 29 % angestiegen. Die Emissionen von Fahrzeugen sind somit für gut ein Viertel der gesamten Emissionen in der EU verantwortlich, wodurch die Transport- nach der Energiebranche den zweitgrößten Anteil am CO2-Ausstoß hat.

Neue Vorschriften ab 2020

All dies macht den Weg für neue Vorschriften und Regeln, neue Standards und neue Strafen für eine Nicht-Einhaltung frei. Als erstes stehen PKW, leichte Nutzfahrzeuge (Transporter) und schwere Nutzfahrzeuge (LKWs) unter Beschuss:

  • Automobile – Hersteller müssen ab 2021 für Neuwagen eine 40 % niedrigere Emission (im Vergleich zu 2005) sicherstellen
  • Transporter – auch neue Transporter müssen bis 2020 im Vergleich zu 2012 eine 19 % niedrigere Emission vorweisen
  • LKWs– die Emissionen müssen ab 2020 jährlich um 3 % gesenkt werden.

Die Zielsetzung für Transporter

Für Transporter – oder auch „leichte Nutzfahrzeuge“ – (die ca. 12 % des EU-Marktes für leichte Nutzfahrzeuge ausmachen) bauen die Vorschriften für 2020 auf denen für 2017 auf. Das damalige Ziel lag bei einem Durchschnitt von 175 g/km an CO2, der von den Herstellern längst eingehalten wird – neue Fahrzeuge liegen bereits bei durchschnittlich 163,8 g/km.

Das Ziel für 2020 liegt bei einem maximalen Ausstoß jedes Transporters von 147 g/km – 19 % niedriger als der Durchschnitt im Jahr 2012. Interessanterweise entspricht dieser Zielwert ca. 5,5 Litern an CO2 je 100 mit Diesel zurückgelegten Kilometern.

Diese Verordnung gilt für alle leichten Nutzfahrzeuge, also alle Fahrzeuge die Waren mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen transportieren und deren Leergewicht 2.610 kg nicht überschreitet.

Erwartete Vorteile

Die Gründe für diese ab 2020 geltenden Verordnungen sind mehrere Nachhaltigkeitsziele, u. a. die Einsparung von ca. 420 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen bis 2030.

Außerdem bewegen sich die eingeschätztenKraftstoffeinsparungen für Transporter im Bereich von 400 € im ersten Jahr und zwischen 3.363 € – 4.565 € für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs. Hinzu kommt eine prognostizierte Senkung des gesamten Kraftstoffverbrauchs um 25 %, was zwischen 2020 und 2030 zu 160 Millionen Tonnen an Öleinsparungen führen wird.

Um diese Werte in einen Kontext zu setzen, sollte erwähnt werden, dass die Transportbranche in Europa zu 94 % von Öl abhängig ist, von denen 84 % importiert werden – Kosten von bis zu 1 Milliarden Euro pro Tag.

Auch Kraftstoffe sind betroffen

Ein weiterer erwähnenswerter Bereich ist die EU-Verordnung zur Kraftstoffqualität. Die Richtlinie zur Kraftstoffqualität schreibt eine 6%ige Senkung der Treibhausgasintensität von Kraftstoffen für Fahrzeuge bis 2020 vor.

Die Richtlinie gilt für alle Benzin-, Diesel- und Biokraftstoffe für den Straßentransport und zielt auch auf eine Senkung der Luftverschmutzung ab – sie wird auch Vorschriften für andere, mit luftverschmutzenden Emissionen verbundene Elemente der Kraftstoffqualität enthalten.

Über 2020 hinaus

Die Vorschriften werden 2020 nicht zu Ende sein.  Ab 2030 werden noch strengere Zielvorgaben gelten. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Fahrzeugen in der EU müssen dann 30 % geringer sein als 2021. Auf halber Strecke, bis 2025, ist auch ein entsprechendes Ziel festgelegt: 15 % niedriger als 2021.

Die Folgen der Vorschriften für Unternehmen

Auf den ersten Blick haben die für 2020 festgelegten Vorschriften keine weitreichenden Folgen für europäische Unternehmen. Schließlich sind es ja die Fahrzeughersteller, die bei einer Nicht-Einhaltung Bußgelder bezahlen müssen.

Langfristig gesehen gibt es jedoch auch gute Neuigkeiten im Hinblick auf kraftstoffeffizientere PKW und Transporter.

Der potenziell negative Aspekt der Vorschriften ist die feste Zielvorgabe für Staaten und Städte, bis wann sie ihre eigenen Emissionsrichtlinien einführen müssen. Großstädte haben bereits begonnen, Emissionszuschläge zu verlangen, und die Einführung des Zielwerts von 95 g/km wird sie dabei unterstützen, noch ehrgeizigere Ziele zu setzen.

Dadurch werden wiederum die Betriebskosten älterer Fahrzeuge erhöht und der Bedarf an kontinuierlichen Investitionen in neue Fahrzeuge erhöht.

Unterstützung zum Erreichen der Ziele

Technologie spielt natürlich eine Hauptrolle dabei, Unternehmen in der EU beim Aufbau „CO2-freundlicher“ Betriebe zu helfen.

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